Erinnerung: Warum man die TAPTANA einfach ins Herz schließen muss!

Ich bin jetzt schon acht Jahre (+Vorschule) in dieser Schule.

Bis jetzt war ich noch nie wo anders. Doch langsam werde auch ich die TAPTANA verlassen. Es ist nicht so, als würde ich die TAPTANA nicht freiwillig verlassen. Doch es tut mir ziemlich weh. Denn das war für mich nicht nur eine Schule, sondern es war eher wie eine Familie. Ich bin hier aufgewachsen. Ich bin hier fünfmal die Woche. Und ich habe hier Dinge gelernt, die fürs Leben sind.

Ich wurde nicht belehrt! Ich wurde inspiriert!

Ich habe das gemacht, was ich gut kann. Mir wurden Sagen und Geschichten vorgelesen und ich schrieb auch selber welche. Meine Lehrer holten das Beste aus mir heraus und jetzt weiß ich, dass jeder auf seine Art und Weise individuell ist und dass man sich selbst kennen lernen muss, bevor man sich über die Fehler anderer beschwert.

Ich liebe an meiner Schule, dass nicht immer alles so perfekt ist. Es ist immer einen Tick verrückt und chaotisch, doch sonst wäre es langweilig. Ich beneide die Lehrer. Dafür, dass sie so geduldig mit uns waren (sind), dass sie eher Freunde/Familie für uns sind, dass sie uns immer unterstützt und geholfen haben, dass sie uns lieb haben und dass sie meine Vorbilder sind! Ohne sie wäre ich nicht die, die ich heute bin. Ohne sie würde ich die Welt heute nicht so sehen, wie ich sie heute sehe.

Vielleicht habe ich nicht dieses Wissen, welches die Gymnasiasten oder die Hauptschüler haben. Aber ich weiß so viel mehr! So vieles was mich interessiert und so viel, was für mich und meine Entwicklung wichtig ist. Ich kann es noch kaum glauben, dass ich diese Schule bald verlassen werde, die ich so sehr liebe und niemals vergessen werde.

Ich glaube, Lehrer ist ein wundervoller Job, aber auch nervenaufreibend. Wenn man jungen Menschen einen Teil auf ihrem Weg mitgeben kann, ist dies etwas Unglaubliches! Wenn man sie inspirieren kann! Ein Lehrer sein heißt vielmehr als nur ihnen etwas zu geben und einfach zu sagen „Mach dies! Mach das!“. Es heißt, ihnen etwas beizubringen und sie zu unterstützen. Ihnen zuzuhören und auch selber etwas dazu zu lernen. Ich habe schon oft gehört, wie die Regelschul-Kinder schlecht über ihre Lehrer sprechen. Ja, bei uns gibt es auch oft Konflikte. Aber wir diskutieren sie dann aus. Ich finde es auch so schön, dass wir nicht aufstehen müssen, wenn der Lehrer in die Klasse kommt. Oder wir müssen sie nicht mit Frau/Herr/Direktor ….  ansprechen. Wir dürfen auch unsere Meinung sagen und was uns stört.

Wir haben die Freiheit, Ideen mit in die Schule zu bringen und sie umzusetzen. Wir haben prinzipiell viel mehr Freiheiten und müssen dadurch viel selbstständiger sein. Ohne große Hilfe müssen wir Projekte vollbringen. Und wenn ich etwas wissen will, werde ich von Geschichten zugetextet.

Wir bekommen keine Projekte. Wir machen Projekte, die uns interessieren und die wir gerne machen. Deshalb gehe ich gerne in die Schule (meistens zumindest). Es gibt zwar Dinge, die auch wir können und verstehen müssen. Aber dann wird uns geholfen. Es haben uns schon sehr viele verlassen und noch mehr sind dazu gekommen. Jetzt kommt auch meine Zeit, um diese Schule zu verlassen. Und wenn ich eins gelernt habe, dann ist es:

Es gibt keine bessere Schule als diese hier! Weil sie für mich perfekt IMPERFECT ist!

Danke! Danke, für alles!

An die besten Lehrer der Welt! (Wolfi & Heike)

In Liebe, eure Angela